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Auktionen Münzhandlung Sonntag
Auction 36  30-31 May 2022
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Lot 949

Estimate: 5000 EUR
Price realized: 9500 EUR
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Bodenseegebiet.
Vierzipfeliger Pfennig zweite Hälfte 11. Jh. (oder später?). Barhäuptiges, tonsuriertes Brustbild eines Geistlichen von vorn mit Krummstab(?), im Hintergrund Prägestrukturen wie Typ Steckborn / Schmales Tatzenkreuz, an den Enden der Kreuzarmes sowie in der Mitte jeweils eine kleine Verdickung (Punkt), in den Winkeln abwechselnd jeweils ein Kreuzstab und ein siebenstrahliger Stern. Außen ein Perlkreis zwischen zwei Strichkreisen. Beidseitig Vierschlag. vgl. U. Klein "Heinrich III./Heinrich IV. in Konstanz. Einige seltene "Schwäbische" Münztypen des 11. Jahrhunderts" in SNR 71 (1992) Abb. 23 und 24 = G. und V. Hatz "Die deutschen Münzen des Fundes von Burge I, Ksp. Lummelunda, Gotland (tpq 1143)" in Commentationes De Nummis Saeculorum IX-XI (2001), 99.2:1 und 99.2:2. 0,37 g

vorzügliches Prachtexemplar von allergrößter Seltenheit



Der Typus dieser hochinteressanten Prägung einer unbestimmten geistlichen Münzstätte des Bodenseegebietes, welcher bislang lediglich aus dem schwedischen Münzfund von Burge in zwei sehr ähnlichen Exemplaren bekannt ist, wurde von U. Klein und G. Hatz aufgegriffen und beschrieben. Eine genaue Zuweisung an einen Münzstand ist aufgrund der sehr spärlichen Informationslage und des Vorkommens bislang nicht seriös möglich. Das vorliegende Exemplar ist nicht stempelgleich mit den dort beschriebenen und abgebildeten Stücken und variiert beidseitig in leichten Nuancen. Besonders markant ist die Abweichung der Sterne in den Kreuzwinkeln auf der Rückseite. Sie sind bei den in Schweden gefundenen Exemplaren sechsstrahlig und bei unserem Stück siebenstrahlig. Während U. Klein eher St. Gallen favorisiert, ist auch Reichenau als Ursprungsort nicht auszuschließen. Wie Hatz richtig anmerkt, erwecken die Münzbilder den Eindruck von frühen Vorläufern des Fundes von Steckborn (vergraben kurz nach 1160; vgl. dazu Fd. Steckborn 40-42 sowie Rutishauser 57). Erstes Vorkommen im Handel und die einmalige Gelegenheit zum Erwerb dieser großen Bodenseerarität, die darüber hinaus auch noch -nicht zuletzt mit dem sehr gefälligen Stempelschnitt- mit einer zweifelsohne großen Attraktivität und Ausstrahlung beeindruckt.
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