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Fritz Rudolf Künker GmbH & Co. KG
Auction 242  20 November 2013
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Lot 3421

Estimate: 100 EUR
Price realized: 130 EUR
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DEUTSCHE MEDAILLEN
DAS KÖNIGREICH PREUSSEN

Friedrich Wilhelm II., 1786-1797. Silbermedaille 1786, unsigniert, auf die Huldigung der schlesischen Stände in Breslau. Gekröntes Monogramm//Ein aufwärts gerichtetes Schwert, von einer Schlange umwunden, die einen Lorbeerkranz im Rachen hält. 28,22 mm; 6,92 g. F. u. S. 4534; Marienb. 4863.
Prachtexemplar mit herrlicher Tönung. Fast Stempelglanz

Friedrich Wilhelm III., geboren am 3.8.1770 in Potsdam, übernahm 1797 ein verschuldetes Land von seinem Vater, dessen verschwenderische Art seinem eigenen pflichttreuen, nüchternen, konservativen und geistig nur mäßig interessierten Naturell widersprach. Er pflegte einen beinahe kleinbürgerlichen Lebensstil und gewann schon als Kronprinz mit der Liebesheirat der hübschen mecklenburgischen Prinzessin Luise eine gewisse Popularität. Nachdem er die von seinem Vater mit dem Frieden von Basel 1795 begonnene frankreichfreundliche Politik zunächst fortgesetzt hatte, ließ er sich 1806 in den Krieg gegen Napoléon ziehen. Nach katastrophalen Niederlagen in der Doppelschlacht von Jena und Auerstedt brach das gesamte preußische Militär- und Staatssystem zusammen. Durch den Frieden von Tilsit, dessen Bedingungen die Königin Luise mit einem persönlichen Besuch bei Napoléon zu mildern versucht hatte, verlor Preußen alle Gebiete westlich der Elbe sowie den gesamten Gewinn aus der zweiten und dritten polnischen Teilung. Diese Niederlage und der frühe Tod seiner geliebten Gemahlin Luise 1810 gehörten zu den schwersten Momenten im Leben des Königs. In diesem Moment der Schwäche ließ Friedrich Wilhelm III. die bedeutenden Staatsreformen in allen Bereichen zu, mit denen insbesondere die Namen Stein, Hardenberg, Scharnhorst und Gneisenau verbunden sind. Erst 1813 schloß er sich zögerlich Rußland an. Das preußisches Militär war schließlich maßgeblich am Sieg über Napoléon in der Schlacht bei Waterloo beteiligt. Im Zuge der Restauration machte der König einen Teil der Reformen rückgängig und löste auch seine Versprechen einer Verfassung nicht ein. Der bescheidene König Friedrich Wilhelm III., dessen Hauptleistung wohl der Aufbau einer vorbildlichen Verwaltung war, starb am 7. Juni 1840 in Berlin, das durch den Architekten Karl Friedrich Schinkel ein neues Gesicht erhalten hatte.

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