Sachsen-Kurlinie ab 1547 (Albertiner)
August 1553-1586 Silbergußmedaille 1577 (nach Tobias Wolff) Auf die Synode von Torgau. Der Kurfürst von Sachsen (links) legt seinen Arm um den mit Reihermütze bekleideten Kurfürsten Johann Georg von Brandenburg / Kurfürst August steht in einer Landschaft auf einem Felsen mit der Inschrift SCHLOSS HARTENFELS, in der Rechten das Schwert, in der Linken Waage mit Jesuskind in der einen Waagschale und vier Geistlichen in der anderen Waagschale, die zusätzlich von Satan beschwert wird. 67 mm, 61,16 g Habich vgl. 2050 Steguweit/Kluge vgl. 9 Menadier vgl. 41 Tentzel vgl. Taf. 13/133 Brockmann vgl. 49 Felder geglättet, sehr schön-vorzüglich
Bei diesem Stück handelt es sich um einen älteren, allerdings nicht zeitgenössischen Guß nach dem Vorbild von Tobias Wolff. Die vorliegende Medaille zeigt wesentlich gröbere Stilzüge als die in der Literatur bekannten Originalstücke, welche nicht nur mehr topographische Einzelheiten (z.B. der Landschaft des Rv.) oder Details der Gewandung zeigen, sondern im Av. unterhalb der Schriftkartusche die Jahrzahl 1577 tragen. Die Originalmedaille entstand anlässlich des in Torgau beschlossenen protestantischen Bündnisses zwischen Kurbrandenburg und Kursachsen. Aufgrund der dominanten Darstellung des sächsischen Kurfürsten wurde die Medaille wohl vom Dresdner Hof in Auftrag gegeben, wo Tobias Wolff seit 1574 als Hofmedailleur tätig war. Die Darstellung der Landschaft um Torgau ist die erste reale topographische Wiedergabe auf einer deutschen Medaille. Die Überbetonung einzelner Körpergliedmaßen wie z.B. der Hände verleiht dem Stück einen karikaturhaften Charakter, welcher wiederum an die Arbeiten von Karl Goetz erinnert.