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Fritz Rudolf Künker GmbH & Co. KG
Auction 376  18-19 Oct 2022
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Lot 4602

Estimate: 5000 EUR
Price realized: 13 000 EUR
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GRIECHISCHE MÜNZEN. CRETA. KNOSSOS
AR-Stater, 330/300 v. Chr.; 10,54 g. Weiblicher Kopf (Demeter?) r. mit Ährenkranz, r. rechteckiger Gegenstempel: Stierkopf//Labyrinth aus vier nach r. drehenden Mäandern mit Stern im Zentrum. Le Rider Pl. XXXI, 22 (dies Exemplar); Slg. Traeger -; Svoronos 27.
RR Feine Tönung, sehr schön

Aus der Sammlung "Alexander der Große".
Erworben im Mai 1959; später Exemplar der Auktion Fritz Rudolf Künker 341, Osnabrück 2020, Nr. 5553.
Dieses Stück stammt aus der Blütezeit der kretischen Münzprägung, die im Übergang vom vierten zum dritten vorchristlichen Jahrhundert anzusiedeln ist. Es handelt sich hierbei um einen seltenen Stater, der uns auf dem Avers im Halbporträt einen weiblichen Kopf überliefert, während auf dem Revers eine Swastika abgebildet ist, deren Arme in Mäandern auslaufen und die durch einen Stern in der Mitte zentriert ist. Die Benennung der Abbildung der weiblichen Figur auf dem Avers ist bis heute umstritten. Die Namen der Demeter, Persephone, Pasiphae und Ariadne wurden verschiedentlich für die Benennung dieser Figur diskutiert. Eindeutig hingegen ist die Interpretation der Reversdarstellung. Hierbei handelt es sich um eine frühe Münzdarstellung des kretischen Labyrinthes. Jenes Bauwerkes, in das der kretische Herrscher Minos den grausamen Minotauros einsperren ließ. Dem Mythos nach war dieser Bau der "falschen Wege" so kompliziert, dass der Baumeister selbst kaum wieder herausgefunden hat. Auf den kretischen Münzbildern wird das Labyrinth ab dem ausgehenden vierten Jahrhundert häufig mit einer rechteckigen oder runden Grundform dargestellt. Unsere Münze zeigt jedoch die vorangegangene ältere Darstellungsweise des Labyrinthes in der Form einer in Mäandern auslaufenden Swastika.
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