NEUZEITLICHE NACHAHMUNGEN ANTIKER MÜNZEN. BECKER-FÄLSCHUNGEN.
Römische Kaiserzeit. "Denar" ø 20mm (4,56g). Vs.: IMP TRAIANVS AVG GER DAC PM TR P COS VI PP, drapierte Panzerbüste mit Lorbeerkranz n. r. Rs.: FORVM TRAIAN, Frontalansicht des sechssäuligen Haupteingangs zum Trajansforum, darauf Sechsspänner mit der Statue des Kaisers zwischen jeweils einem Fußsoldaten, einem Tropaeum und einer Viktoria. Tönung, Rs. Stempel, vz
Carl Wilhelm Becker wurde 1772 in Speyer geboren. Er begann früh damit, sich für antike Münzen zu interessieren, sie abzuzeichnen und Prägestempel nach ihrem Vorbild zu schneiden. Später begann er mit Münzen und Antiquitäten zu handeln. Nach und nach verdichtete sich bei Sammlern und Museen der Verdacht, dass Becker zwischen den echten Münzen auch falsche, selbsthergestellte verkaufte. Becker gab daraufhin ganz offen zu, dass er Stempel schnitt und Münzen prägte, bestritt jedoch jede Betrugsabsicht. Sein Ziel sei gewesen, Sammlern gute Kopien von interessanten Stücken zu liefern, deren Originale für die meisten unerreichbar wären. Er bedauerte, dass seine Kopien als Originale weiterverkauft worden waren.
1830 starb C. W. Becker und seine Witwe verkaufte seine Stempel an das Museum Saalburg, von wo sie 1911 in das Kaiser-Friedrich-Museum Berlin kamen. Sämtliche Becker-Fälschungen sind nach D.F. Hill zitiert.