DEUTSCHE MÜNZEN UND MEDAILLEN
BRANDENBURG-PREUSSEN
BRANDENBURG, MARKGRAFSCHAFT, SEIT DEM 14. JAHRHUNDERT KURFÜRSTENTUM
Georg Wilhelm, 1619-1640. Doppelter Reichstaler 1627, Königsberg. 57,06 g. + GEORG : WILH : D : G ° MARCHI : BRAN : SAC : ROM : IMP : ARCHIC : EL : D • PRVS : Hüftbild r. im Kurornat, mit der Rechten das Zepter schulternd, in der Linken Helm//* ANFANCG ° BEDENCK ° DAS ° ENDE "Kreuz über Herz" (Ernst Pfahler, Wardein in Königsberg 1619-1646) Siebenfach behelmtes, 24feldiges Wappen, oben zu den Seiten die geteilte Jahreszahl. Dav. ; Marienb. ; Old. ; Slg. Henckel ; Slg. Killisch .
Von allergrößter Seltenheit, vermutlich Unikum.
Feine Patina, kl. Randfehler, attraktives, sehr schönes Exemplar
Zur Prägezeit dieses attraktiven Doppeltalers tobte auch in Brandenburg der Dreißigjährige Krieg. Kurfürst Georg Wilhelm, verheiratet mit Elisabeth Charlotte, Schwester Friedrichs V. von der Pfalz, unterstützte am Anfang seiner Regierungszeit seinen pfälzischen Schwager und versuchte dann, neutral zu bleiben. Ohne ein schützendes eigenes Heer, das an den Geldverweigerungen der Stände scheiterte, wurde die Mark dann aber seit 1625 von Mansfeld und Wallenstein verwüstet. Daraufhin trat Georg Wilhelm 1627 auf die kaiserliche Seite. Nach der Eroberung Pommerns und der Festungen Frankfurt und Brandenburg durch Gustav II. Adolf, ebenfalls Schwager des Kurfürsten, schloß Georg Wilhelm im Prägejahr des vorliegenden Stückes Verträge mit Schweden. Durch den mehrfachen Wechsel der Fronten, die schwache Persönlichkeit und die unentschlossene Politik Georg Wilhelms wurde das kurfürstliche Territorium weitgehend zerstört, dessen Wiederaufbau erst seinem Sohn, dem Großen Kurfürsten, gelang.