GRIECHEN
SIZILIEN
AKRAGAS
Tetradrachme (16,98g). ca. 420 v.Chr. Vs.: Ein Wagenlenker, der von einer heranschwebenden Nike bekränzt wird, lenkt eine galoppierende Quadriga n. r. Im Abschnitt Krabbe. Rs.: ΑΚ[ΡΑΓ]ΑΝΤΙΝΩ[Ν] (retrograd), zwei Adler n. l. kröpfen einen auf einem Felsen auf dem Rücken liegenden Hasen. r. im Feld Kopf. C. Seltman, The Engravers of the Akragantine Decadrachms, NC 1948, Serie 6 (E/ζ), Taf. I (stgl.); Franke-Hirmer 178 (stgl.) Rizzo Taf. II 1 (= de Hirsch 288) stgl.; SNG Lloyd 818 (stgl.).
RR! Fein getönt, ss-vz
Ex Slg. Friedinger-Pranter, 1930 bis 50er Jahre.
Zu den beeindruckendsten Meisterwerken der klassischen sizilischen Münzprägungen gehören sicherlich die späten Deka- und Tetradrachmen des reichen Akragas, die den einfacheren Typus mit stehendem Adler und Krabbe ablösen. Der Typus mit Quadriga wird dabei auf den Sieg des Exainetos beim Wagenrennen in Olympia im Jahr 412 v. Chr. bezogen. Die Bedeutung dieses Ereignisses für das Selbstbewusstsein der Stadt wird durch eine Überlieferung bei Diodor demonstriert, der erwähnt, dass der Olympionike bei seiner Rückkehr von 302 schimmelbespannten Quadrigen empfangen wurde. Nach der Zerstörung der Stadt wurde wohl ein Großteil der erhaltenen Münzen von den überlebenden Flüchtlingen in Währungen anderer Städte umgetauscht, was erklären könnte, dass die späten Münzen dieser reichen Stadt so ausgesprochen selten sind.