DEUTSCHE MÜNZEN UND MEDAILLEN
SCHLESIEN
HERZOGTUM
Kaiser Josef I., 1705-1711. Klippenförmige Silbermedaille 1707, unsigniert, vermutlich in Stettin geprägt, auf die durch den schwedischen König Karl XII. bewirkte Garantie der freien Religionsausübung der schlesischen Protestanten am 1. September 1707 und die öffentlichen Gebete evangelischer Kinder und Jugendlicher in Schlesien. Vier Zeilen Schrift, oben und unten sowie zu den Seiten Verzierungen//Betende Kinder um einen Prediger, darunter sieben Zeilen Schrift. 33,30 x 33,33 mm; 14,07 g. F. u. S. 4203; Hildebrand I, S. 554, 128; Slg. Whiting 146.
R Sehr schön
Hildebrand nimmt als Stempelschneider der vorliegenden Medaille den Gothaer Künstler Christian Wermuth an.
Karl XII. hatte bei seinen Feldzügen nach Polen und Sachsen die schlechte Situation der schlesischen Protestanten kennengelernt. Nach langen Verhandlungen und Drohungen seitens des schwedischen Königs wurde im Vertrag von Altranstädt vom 1. September 1707 mit Kaiser Josef I. vereinbart, daß den schlesischen Protestanten die bereits im Westfälischen Frieden 1648 versprochene Religionsfreiheit tatsächlich zugestanden werde. Die von der katholischen Priesterschaft geschlossenen evangelischen Kirchen sollten wieder geöffnet werden. Karl XII. beauftragte seinen Gesandten, Freiherr von Stralenheim, mit der Kontrolle der schlesischen Religionsfreiheit.