EUROPÄISCHE MEDAILLEN AUS SILBER UND BRONZE
FRANKREICH
DAS KAISERTUM NAPOLEONS
Napoléon I, 1804-1814, 1815
Einseitiges Bronzegußmedaillon o. J., von A. Bovy. Büste l. mit Lorbeerkranz. 146,51 mm. Slg. Julius (vgl. 2323 Vorderseite, dort von Andrieu).
In vergoldeter Ziereinfassung. Min. berieben, vorzüglich
Nachdem Napoléon im 1. Koalitionskrieg in Italien über die Österreicher (1796/97) und im 2. Koalitionskrieg gegen Österreich und Großbritannien (1802) gesiegt hatte, schloß er Frieden. Er befestigte innenpolitisch seine Machtposition, ließ sich nach Plebisziten zunächst zum Konsul auf Lebenszeit ernennen (1802) und wurde als Napoléon I. zum Kaiser der Franzosen gekrönt (1804).
Mit dem Code Civile (auch: Code Napoléon) reformierte Napoléon Verwaltung, Justiz und Erziehungswesen zur Konsolidierung der Revolution (1804). Glanzvoller Höhepunkt seiner kometenhaften Laufbahn war der Fürstentag in Erfurt (1808) mit Zar Alexander I. aus dem fernen St. Petersburg und Johann Wolfgang von Goethe aus dem nahegelegenen Weimar als den großen Stars. Nach Erfurt begann der Abstieg. Schließlich wurde er nach den großen Niederlagen von Leipzig und Waterloo nach St. Helena im Atlantik verbannt (1815). Nach seinem Tod (1821) blühte der Napoléonkult.
"Im Leben hat er die Welt verfehlt, im Tode besitzt er sie." Mit diesen Worten hat Chateaubriand die Wirkung Napoléons auf die Nachwelt sehr gut charakterisiert.
(Quelle: Imanuel Geiss "Geschichte griffbereit")