RÖMISCHE BLEISIEGEL.
Konische Bleiplombe ø 18mm (7,56g). 260 - 268 n. Chr.? IANOV, einander zugewandte Büsten eines Ehepaars: Gemahl, drapiert, n. r.; Gemahlin, drapiert, mit Perlenkette n. l.; oben Christogramm.
Grüne Patina mit roten Einsprengseln, Prägefehler, vz
Ex Sammlung Prof. Dr. Wolfram Weiser; ex Münzzentrum Rheinland Auktion 169, 2014, Los 824.
Der im Genitiv erscheinende Name ist wohl keine griechische Version für "(Siegel des) Ianus" und bezieht sich wohl auch nicht auf den Magier "Iannes" mosaischer Zeit (2. Timotheos-Brief 3, 8). Der siegelnde Christ trug wohl den Namen Johannes, in leicht vulgarisierter Version, "Ianes", ähnlich wie neugriechisch "Iannis". Die Büsten erinnern an Gallienus und Salonina, so dass dieses Siegel womöglich aus der Zeit der Alleinherrschaft des Gallienus stammt. Nachdem sein Vater Valerianus 260 in sasanidische Gefangenschaft geraten war, hatte Gallienus dessen reichsweite Christenverfolgung gestoppt.