BYZANTINISCHE BLEISIEGEL.
Iustinian, 527 - 565 n. Chr. Zweiseitiges Siegel ø 25mm (5,41g). NI-AN. Vs.: Panzerbüste mit Helm und Nimbus. Rs.: Viktoria mit zwei Lorbeerkränzen, Kopf n. r.; seitlich je ein Kreuz.
Graugrüne Patina mit roten Einsprengseln, vz
Ex Sammlung Prof. Dr. Wolfram Weiser.
Diese Siegel scheinen oft an den Reichsgrenzen gefunden zu werden, allein in der Dobrudscha z. B. in Noviodunum (3), Tomi (7), Sucidava (1) und Dorostolon (1) (SBS I 155 (I. Barbea)). Vermutlich dienten sie unter anderem als Zollsiegel, an deren Stelle seit der Mitte des 6. Jhs. Beamtensiegel, speziell von Kommerkiariern, traten (vgl. S/Z 57f). Die Prägestempel der Porträtsiegel des Iustinianus sind zuweilen so fein gearbeitet wie das vorliegende Exemplar (z. B. auch Vatikan 7, 9 Tafel 2; Coll. Antakya 394, 1a Tafel 1), zuweilen aber sehr grob, mit großen, ausdruckslosen Köpfen (z. B. Z/V I 7, 3a Tafel 9; Lanz 60, 1992, 1014). Manchmal steht Victoria auf einem kleinen Globus (z. B.: Hirsch 332, 2017, 2754).