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Gorny & Mosch
Auction 293  6-7 Mar 2023
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Lot 722

Estimate: 125 EUR
Price realized: 100 EUR
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BYZANTINISCHE BLEISIEGEL. Siegel des 6.-7. Jahrhunderts.
Sissinios. Zweiseitiges Siegel ø 24mm (18,38g). ca. 650 - 680 n. Chr. Vs.: ΘEOT-OKE B-OHΘI Rs.: CI-CI-N-H-W Kreuzmonogramm für EΠICKOVΠW (!).
Gelbbraune Patina, vz

Ex Sammlung Prof. Dr. Wolfram Weiser; ex Münzzentrum Rheinland Auktion 160, 2011, Los 917; ex Slg. Kulick 2663.
"Theotoke boeth(e)i / Sisinni(o) episkopo"; "Muttergottes hilf / Sisinnios, (dem) Bischof"; - Das W von CICINHW ist identisch mit dem End-W von EΠICKOVΠW. Das Siegel stammt aus Stempeln, die sicher ein "Meister" in der Provinz geschnitten hat. So konnte es zum Monogrammfehler EΠICKOVΠW kommen: an der Spitze steht nicht das zutreffende O, sondern die Ligatur OV, die richtig gewesen wäre, hätte "Bischof" im Genitiv, EΠICKOΠOV, gestanden, wie es früher üblich war. Auch technisch ist das Siegel bemerkenswert: Die Stempelstellung ist 180°; die Rückseite "steht auf dem Kopf". - Der Name Sisinnios war damals so beliebt, dass eine Zuweisung an ein Bistum ohne weiteres nicht möglich ist; von den 217 Konzilvätern des Konzils von Konstantinopel, von 692, hießen zum Beispiel nicht weniger als zehn Sisinnios: die Bischöfe von Dyrrhachion, Stauropolis Karon, Mitylene, Lampsakos, Nysa, Chersonesos Kreton, Basilinupolis, Klaudiupolis, Polis Silvalon und Manopolis (Ohme, Liste 17, 31, 45, 60, 77, 87, 97, 124, 127, 201; vgl. auch PMBZ 6727f, 6740).
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