BYZANTINISCHE BLEISIEGEL. Siegel des 8. Jahrhunderts.
Konon. Zweiseitiges Siegel ø 28mm (17,83g). Vor 717 n. Chr. Vs.: + KO-NW-NOC zwischen zwei Palmzweigen Rs.: + ΠA-TPI-KIOV zwischen zwei Palmzweigen. Zacos I 619, 899 Tafel 80 (var).
Gelbbraune Patina, vz
Ex Sammlung Prof. Dr. Wolfram Weiser; ex Schulten Auktion März 1990, Los 1123 = Berlin I 229, 169 Tafel 14.
"Kononos / Patrikiu"; "(Siegel) Konons / (des) Patrikios"; - "Konon" war der Taufname des späteren Kaisers Leo III., so dass Werner Seibt, Österreich I 268, vorschlägt, obige Siegel von Konon als Turmarches bzw. als Patrikios diesem Mann zuzuordnen. Nach Überlieferung von Georgios Monachos, 737, 7-20, diente Konon / Leon unter Sisinnios, Strategos ton Anatolikon und stieg bis zum Spatharios auf. In PMBZ 6757 wird die Historizität dieses Sisinnios in Frage gestellt. Im April 1990 gelangte jedoch eine Parzelle von 35 Siegeln in den Münchener Handel. Die Stücke hatten alle die gleiche beige Patina mit dunkelrotem Sand und stammten nicht nur vom gleichen anatolischen Fundplatz, wohl einem antiken Archiv, sondern auch aus der gleichen Zeit. Unter den Stücken war nicht nur das vorhergehende Siegel von Konon Turmarches (Los xxx 3/57), sondern auch ein größeres Stück von Sisinnios, Patrikios & Strategos.
Ein Siegel ist bekannt, mit Avers KON-WNOC Palmzweig r., dessen Bulloterion-Stempel für den Revers umgeschnitten wurde: aus TOV-PMAPX-OV, mit Palmzweig l., + P o-TP o-KI, wobei rechts unten das X des alten Stempels stehenblieb: Zeus 13, 2020, 1184 (22mm, 9,20g, mit Bestimmungsversuch, irrig zu 1185).