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Gorny & Mosch
Auction 293  6-7 Mar 2023
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Lot 804

Estimate: 200 EUR
Price realized: 500 EUR
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BYZANTINISCHE BLEISIEGEL. Siegel des 11. Jahrhunderts.
Demetrios, Bischof von Belgrad. Zweiseitiges Siegel. ø 18mm (4,94g). Ca. 1092 - 1093 n. Chr. Vs.: MHHP - ΘOV, Büste der Theotokos Episkepsis mit Christkind-Medaillon. Rs.: ΑΓΝΗ - ΔΗΜΗΤΡΙΟΝ - CKEΠOIC ME - TON REΛΑ - ΓΡΑΔOV.
Braune Patina, vz

Ex Sammlung Prof. Dr. Wolfram Weiser; ex Münzzentrum Rheinland Auktion 180, 2017, Los 1109 (Sammlung Drösser).
Vgl. W. Seibt, The Seal of Demetrios, Bishop of Belgrade, during the late 11th century, Macedonian Studies N. S. 3/2, 1989, 25-30 (vorgeblich ohne "hagne"); Wassiliou-Seibt 292, 636 (vorgeblich ohne "hagne").
"Meter Theu / Hagne Demetrion skepois me ton Belagradu"; "Mutter Gottes / Reine, (den) Demetrios mögest (du) beschützen, den von Belgrad"; ein 14-silbiger, pseudo-pentadekadischer Vers; - Werber Seibt schlug vor, diesen Demetrios mit dem anonymen Bischof von Belgrad gleich zu setzen, den Theophylaktos, 1092-1108 Metropolit von Ochrid, in einem Brief um 1092/1093 erwähnt. - Die keltische Stadt an der Save-Mündung in die Donau nannten die römischen Eroberer (86 v. Chr.) "Singidunum". Dort lag seit 86 n. Chr. die Legio IV Flavia felix in Garnison. Seit dem Hunnen-Überfall, 441, war die Stadt mal gotisch, mal gepidisch, mal wieder römisch, mal slawisch. 896 ungarisch, wurde die Stadt, inzwischen "Belégrada", die "weiße Stadt", genannt, 971 wieder byzantinisch, 976 bulgarisch, dann seit 1018 für lange Zeit byzantinisch. Der dortige Bischof war Suffragan des Metropoliten von Ochrid. 1096 zog der Erste Kreuzzug durch, und ebenfalls 1096 zerstörten die Ungarn die Stadt, doch blieb sie byzantinisch. Seit dem 13. Jhdt. war die Stadt zumeist ungarisch, seit dem frühen 15. Jhdt. Hauptstadt von Serbien. Erst 1521 konnten die Osmanen Belgrad auf Dauer erobern (LdM I 1841f (J. Kali?)).
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