Frankfurt am Main
Doppelgulden 1848. Konstituierende Versammlung des Deutschen Parlaments. Mit umgeschnittenen Revers und aufgesetztem Herrscherkopf Friedrich Wilhelms IV Dazu der Verkaufskatalog von J. Schulman "Collection la plus renommeé de monnaies Allemandes de 1800-1914". Amsterdam 1926 (mit der Darstellung dieses Stückes auf Tafel V, 1336) AKS zu38 Jaeger zu 45 Kahnt zu 175 Davenport zu 643 Schulman 1926 (Coll. monnaies Allemandes), Pl. V, 1336 (RR) Sehr seltenes und numismatisch interessantes Exemplar. Av. leicht bearbeitet, Korrosionsflecken, sehr schön/sehr schön-vorzüglich
Münzen wurden oft im Laufe des 19. Jahrhunderts umgraviert und umgestaltet, um in weiterer Folge als Erinnerungsstück oder "Medaille der armen Leute" weiterzufungieren. So wurden britische Münzen als love token umgraviert, französische Centimestücke mit dem Porträt Napoleons III. mit Pickelhaube und satirischen Motiven nach seiner Niederlage im Deutsch-französischen Krieg umgestaltet und auch die seated Liberty auf amerikanischen Kleinsilbermünzen als "Potty Dollars" umgraviert. Diese Münzumgravierung ist uns in der älteren Literatur an einigen Stellen bekannt, so auch in einer Verkaufsliste Schulmans von 1926, wo sie auch beschrieben ist. Anstelle der Umschriftenseite wurde hier von einem preußischen Taler das Porträt entnommen und auf die blanke Rückseite aufgesetzt. In der englisch sprachigen Literatur werden solche Stücke meist als "engraved coin amulets" bezeichnet und haben dadurch einen meist höheren Wert als die eigentlichen "host coins", da sie ein numismatisches Kuriosum von großer Seltenheit darstellen.