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Fritz Rudolf Künker GmbH & Co. KG
Auction 382  16 Mar 2023
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Lot 129

Estimate: 400 EUR
Price realized: 1000 EUR
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CRETA. KYDONIA.

AR-Hemidrachme, um 400 v. Chr.; 2,69 g. Landschildkröte//Fünffach geteiltes Incusum, in einem Feld Mondsichel. Robinson, Pseudoaeginetica 9, Pl. IX, 8; Slg. Traeger 213.

Feine Tönung, gutes sehr schön



Exemplar der Auktion Hirsch Nachf. 175, München 1992, Nr. 288.

An der Stelle der heute nach Heraklion zweitgrößten Stadt Kretas Chania lag in der Antike Kydonia. Seit dem 5. Jahrhundert v. Chr. galt Kydonia als bedeutendste Polis Westkretas; seit dieser Zeit verfolgten die Kydoniaten eine mit Landnot begründete Eroberungs- und Expansionspolitik, die allerdings keinen bleibenden Erfolg hatte. Auch unter der römischen und byzantinischen Herrschaft blieb Kydonia die wichtigste Stadt Westkretas. Mit der Begründung, Kydonia sei seit 521 v. Chr. eine Kolonie Äginas gewesen, wird die Auffassung vertreten, Kydonia sei die Münzstätte der ersten auf Kreta geprägten Münzen gewesen, die als pseudo-äginäisch bekannt sind und auf der Vorderseite die Meeresschildkröte (Caretta Caretta) sowie auf der Rückseite das äginäische quadratum incusum getrennt in fünf Teile durch drei sich schneidende Linien bilden. Seit Beginn der hellenistischen Zeitepoche prägte Kydonia Münzen mit einer eigenen traditionellen Darstellung des geschmückten Kopfes der Artemis Diktynna als Vorderseitentyp sowie dem mythischen Namensgeber und Heros der Polis Kydon auf der Rückseite. Kydonia zählt zu den wenigen Poleis Kretas, die auch zu Beginn des 2. vorchristlichen Jahrhunderts noch Silbermünzen geprägt haben. Die seit dem 3. vorchristlichen Jahrhundert erfolgte reiche Produktion an Bronzemünzen wurde in Kydonia auch während der Herrschaft der Römer über die Insel fortgesetzt.
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