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Auktionen Münzhandlung Sonntag
Auction 39  5-6 Jun 2023
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Lot 399

Estimate: 10 000 EUR
Price realized: 29 000 EUR
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Böhmen-Fürstenberg. Joseph Wilhelm Ernst 1704-1762
Dukat 1750 -Prag- Ausbeute der fürstenbergischen Grube Kotzau bei Eule (Jílové). Geharnischtes Brustbild des Fürsten nach rechts / Der Fürstenberger Adler mit Brustbild auf gekröntem Wappenmantel, unten zwischen der geteilten Jahreszahl die Eule. Dollinger 28, Müseler 19/7, Fr. 1064, Prokisch 21. 3,48 g
sehr selten, fast vorzüglich

Exemplar aus Auktion 85 der Leipziger Münzhandlung (Juni 2016), Nr. 2670. Aus der Sammlung eines Eulenfreundes. Verglichen mit der umfangreichen Prägung von Ausbeutemünzen in West- und Mitteldeutschland fielen die Emissionen in den ehemals österreichischen Territorien zahlenmäßig eher bescheiden aus. Die Habsburger ließen Ihre großen Edelmetallvor- kommen zwar ausmünzen, doch wurden die Münzen nicht als Ausbeutemünzen gekennzeichnet. Dies änderte sich erst im 16. Jahrhundert und bei einigen Emissionen wurde nun die Herkunft des Edelmetalles auf den Münzen vermerkt. Der hier angebotene Dukat zählt zur Gruppe der österreichischen Ausbeutemünzen, die aus dem Gold der Grube Eule (Jílové) nahe Prag geprägt wurden. Der Goldbergbau in Eule erlebte seine Hochphase im Mittelalter, das 16. Jahrhundert brachte jedoch einen starken Niedergang mit sich und die Goldproduktion verringerte sich drastisch. Erst im frühen 18. Jahrhundert konnte das Bergrevier von Eule wiederbelebt werden, allerdings erwies sich diese Hochphase nur von kurzer Dauer. Die ersten Ausbeute- dukaten aus Gold der Grube Eule entstanden 1710 in der Prager Münzstätte und waren durch die Beizeichen Sonne mit darauf sitzender Eule als solche erkennbar. 1731 übernahm der Fürst Joseph Wilhelm Ernst von Fürstenberg das Bergrevier Kotzau bei Eule von seinem Vorgänger, dem Grafen Johann Josef von Waldstein. In den Jahren 1750 und 1751 ließ dieser noch einmal Ausbeutedukaten wie das hier angebotene Exemplar prägen. Während die früheren Euler Ausbeutedukaten noch den Kaiser auf dem Avers zeigten, so ließ sich Joseph Wilhelm Ernst nun selbst abbilden. Die Metallherkunft lässt sich erneut anhand der Darstellung auf dem Revers erkennen, wo sich wieder eine kleine Eule, dieses Mal jedoch ohne die Sonne, finden lässt. Zu den österreichischen Ausbeutemünzen sei an dieser Stelle auf den hervorragenden Aufsatz von Bernhard Prokisch verwiesen: Prokisch, Bernhard; Ausbeutemünzen aus dem Gebiet der Österreich-Ungarischen Monarchie. In: Oberösterreichische GEO-Nachrichten. Beiträge zur Geologie, Mineralogie und Paläontologie von Oberösterreich, Band 8, 1993, S. 31-47.
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