Pfalz-Kurlinie. Karl Ludwig 1648-1680
Silbermedaille 1679 von Johann Linck (unsigniert), auf die geplante Einweihung der Concordienkirche zu Mannheim. Frontalansicht der Concordienkirche, im Abschnitt die römische Jahreszahl / CONSECRATIO. Adler mit ausgebreiteten Flügeln sitzt vor einem mit Bändern und Girlanden geschmückten antiken, rechteckigen Altar, darüber ein Blitzbündel. Slg. Memm. 2357, Stemper 250, Slg. Kömmerling -, Exter I p. 142,152, Haas-Gesche (Mannheim) S. 13, 7. 40 mm, 26,52 g
äußerst selten, feine Patina, winzige und kaum merkliche Henkelspur oder winzige
Prüfspur bei zwölf Uhr(?), sehr schön-vorzüglich
Am 29. März 1677 war unter Teilnahme des Kurfürsten der Grundstein zur Concordienkirche gelegt worden. Der Bau nach den Plänen des Baumeisters Johann Peter Wachter wurde von Karl Ludwig mit großem Eifer vorangetrieben. Die vorliegende Medaille, welche die Hauptansicht der vierachsigen Kirche mit zwei halbkreisförmigen Chornischen, jonischer Kolossalordnung, hohem Satteldach, Dachreiter und Kreuz wiedergibt, ist die einzige zeitgenössische Quelle, die Aufschluss über das Aussehen des 1689 von den Franzosen gesprengten Bauwerks gibt. Die Bauarbeiten müssen 1679 soweit fortgeschritten gewesen sein, dass der Kurfürst dem Medailleur Johann Linck den Auftrag zur Anfertigung dieser Medaille geben konnte. Für die Reversdarstellung soll eine augusteische Münze als Vorlage gedient haben. Der Kurfürst wollte mit dieser Allegorie versichern, dass Religion (Altar) und Eintracht durch den Fürsten (Adler) und seine Macht (Donnerkeil) geschützt werden, damit sich sein begonnenes kirchliches Unionswerk entfalten kann.