Pfalz-Kurlinie. Johann Wilhelm von Neuburg 1690-1716
Große Silbermedaille o.J. (um 1700) von Johann Selter (Düsseldorf), auf das Kurfürstenpaar. Belorbeerte Büste des Kurfürsten im Harnisch und der umgelegten Kollane des Goldenen Vlieses nach rechts / Tief dekolletiertes Brustbild seiner zweiten Gemahlin Anna Maria Luise von Medici mit hoher, von Perlschnüren durchflochtener Lockenfrisur nach links. Sie trägt einen Hermelinmantel über reich gesticktem Gewand und ein Bildnismedaillon an der Brust. Slg. Memm. -, Slg. Noss -, Stemper 374A, Slg. Kömmerling -, Exter -. 63 mm, 100,43 g
äußerst selten, Henkelspur und in den Feldern fein geglättet,
darüber alte Patina, sehr schön-vorzüglich
Exemplar der Slg. Graf von Wolff-Metternich Nr. 371 (dort falsch beschrieben und 1708-1711 datiert). Außer dem Exemplar aus dem Grundstein des ehemaligen Galeriegebäudes in Düsseldorf, das Johann Wilhelm von dem Architekten Jacob du Bois zwischen 1700 und 1714 errichten ließ, war dieses "Schaustück" bis zu Anneliese Stempers hervorragendem Werk völlig unbekannt und fehlt bis heute in allen Pfalz-Sammlungen. Anna Maria Luise war die Tochter des Großherzogs der Toskana, Cosimo III. und seiner Gemahlin Margarethe Luise von Orléans. Sie wurde am 11. August 1667 in Florenz geboren und 1691 mit Kurfürst Johann Wilhelm vermählt. Nach dessen Tod verließ sie 1714 Düsseldorf und kehrte nach Florenz zurück, wo sie 1743 als letzte aus dem Hause Medici verstarb.