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Dr. Busso Peus Nachf.
Auction 438  26 Apr 2024
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Lot 3054

Estimate: 2000 EUR
Price realized: 3000 EUR
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Pontos Königreich
Mithradates VI. Eupator, 120-63 v. Chr. Tetradrachme 85/84 v. Chr., unbestimmte Mzst. Kopf des Mithradates mit Diadem / Grasende Hirschkuh, im Feld Mondsichel zwischen Stern und Monogramm, rechts Jahresangabe (226 pont. Ära) über Monogramm, im Abschnitt Monatsangabe (Juni), alles in dionysischem Kranz. 11h. De Callataÿ, Guerre D32/R-; HGC 340; Cohen, Dated Coins 692; Hoesch/Grasser, Tf. 3, 11 (dies Expl.). 16.36 g.; 31,3 mm. Feine Tönung Sehr schön
Laut Sammlernotiz erworben 1955 bei Schulman, Amsterdam.

Gegen Ende des Ersten Mithridatischen Krieges wird seit Mai 85 das "realistische" Portrait des Königs durch ein "idealisiertes" ersetzt. Die Tetradrachmen zeigen ihn jugendlicher als zuvor mit sanftem Flaum auf den Wangen und windbewegtem Haar als neuen Alexander. Für diese Tetradrachmen, die zu den letzten großen hellenistischen Portraitmünzen gehören, stand Alexander der Große für König Mithridates Modell. Der Graveur der Münzstempel griff auf das Gemälde zurück, das uns als Kopie mit dem Mosaik der Alexanderschlacht im Nationalmuseum zu Neapel überliefert ist. Es zeigt ein weit geöffnetes Auge, die gleichen fliegenden Locken des Helden und seinen zarten Wangenbart. Auf dem Revers ist der Efeukranz schon auf frühen Tetradrachmen unübersehbar ein Zitat. Vorbild sind die in Kleinasien allgegenwärtigen Cistophoren mit ihrem beidseitigen Bezug zu den Mysterien des Dionysos. Gleichzeitig zum Auftreten des "idealisierten" Portraits im Avers wurde im Revers der Pegasos durch eine der Artemis von Ephesus heilige Hirschkuh ersetzt. Mithridates beansprucht mit der Hirschkuh die in ganz Kleinasien verehrte Artemis als seine Beschützerin.
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