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SINCONA AG
Auction 90  13-15 May 2024
Pre-sale bidding for World Part 1
closes in 4 days 4 hr 23 min

Lot 1944
  CHF
Starting price: 150 CHF
Current bid: 225 CHF
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TSCHECHIEN. Glatz, Fürstentum, seit 1459 Grafschaft. Hynek Kruschina von Lichtenburg, 1440-1454.
Heller o. J. (1421-1454), Glatz. Steigender böhmischer Löwe nach links. Rv. Buchstaben "G" und "l" zwischen zwei Ringeln, in der Mitte zwischen den Buchstaben ein Kreuz. 0.23, 0.26 und 0.3 g. Lot von 3 Stück. Nechanický-Šafár 2. Sehr schön und vorzüglich / Very fine and extremely fine. (3)
(~€ 155/USD 170)

Unter den Nachfolgern Kaiser Karls IV. geriet ganz Böhmen in religiöse Auseinandersetzungen, die eine Abkehr von der Römischen Kirche und die Hussitenkriege zur Folge hatten. Die Hussiten unternahmen ab 1425 zahlreiche Einfälle in das Glatzer Land. Bei der Schlacht bei Altwilmsdorf am 27. Dezember 1428 starben der Anführer des Glatzer Heeres, Herzog Johann von Münsterberg, und 400 seiner Mitkämpfer. Dessen nunmehr verwaistes Fürstentum verpfändete König Sigismund am 13. August 1429 an Puta den Jüngeren von Castolowitz für seine Verdienste bei der Abwehr der Hussiten. 1431 verlieh er ihm auch das Pfandrecht für das Glatzer Land sowie für Frankenstein. Schon seit 1422 bekleidete Puta das Amt des Glatzer Landeshauptmanns; 1426 verlieh ihm König Sigismund das Privileg der Glatzer Münze. Nach Putas Tod 1434 verwaltete seine Witwe Anna von Kolditz zusammen mit dem Glatzer Landeshauptmann Marquard von Mittelwalde die geerbten Besitzungen und verkaufte sie im September 1440 an Hynek Kruschina von Lichtenburg, den sie drei Wochen später ehelichtete.

Wenige Wochen nach Hyneks Tod 1454 verkaufte sein Sohn Wilhelm Kruschina - vermutlich aufgrund eines noch von seinem Vater abgeschlossenen Vorvertrages - die ehemals den Herren von Castolowitz in Ostböhmen gehörenden Ländereien sowie die Pfandschaften über Glatz, Münsterberg und Frankenstein an den damaligen Landesverweser und späteren König von Böhmen, Georg von Podiebrad. Dadurch gelang Georg die Erweiterung seines Herrschaftsgebiets in Ostböhmen und mit dem Herzogtum Münsterberg, das er 1456 von Ernst von Troppau erwarb, auch die Einflussnahme in Schlesien.
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