SAMMLUNG WERNER JAGGI
HEILIGE ORTE, WALLFAHRTSBRAUCHTUM
Erding, Wallfahrtskirche Hl.Blut. Unterpfand. Silberanhänger, hochoval, Ende 17. Jh., im Stile der Arbeiten der Salzburger Werkstatt Seel. Der leidende Heiland im Strahlenkranz mit Dornenkrone, aus seinen fünf Wunden fließt Blut, das sich in einer Schale sammelt, die auf einem mit IHS-Emblem beschrifteten Sockel steht. DAS GNADENREIC HEIL BLVET NEGST DER STATT ERDTING. / Auf dem Boden stehende Schale mit aufgehäuftem Erdreich, darüber das strahlende IHS-Emblem. DIE GNADENREICHE H ERDTEN IN WELCHER DIE HOCHHEYLIG HOSTIEN IM JAHR 1417 VERSVNKHEN IST. 39,8 x 34,5 mm. 9,76 g. Slg. Peus . Och (Bayerische Klöster) S. 162 f., Nr. 90.
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Die Legende vom hl. Blut bei Erding erzählt von sprachlichen Mißverständnissen, von Bauernschläue sowie vom rechten und unrechten Umgang mit den hl. Sakramenten (in diesem Fall mit dem der Eucharistie). In heutiger Sprache lautet wohl die Moral, dass der Versuch, das Sakrament für eigene Zwecke zu "benutzen", wider die göttliche Vorsehung und damit zum Scheitern verurteilt ist.