BANKNOTEN AUS ALLER WELT (1. Teil)
PHILIPPINEN
Culion Lepra Colonie. Notgeld. Lot. 1 Centavo. 5 Centavos. 20 Centavos. 50 Centavos. 1 Peso & 5 Pesos. Alle von 1942. Pick S244a, S245, S246, S251-S253. III - -II(6)
Die Lepra oder Aussatz ist eine seit Jahrtausenden bekannte, bakterielle Krankheit. Bis heute existiert noch keine Impfung; allerdings ist die Krankheit durch Gabe bestimmter Antibiotika heilbar. Noch heute gibt es jährlich, v.a. in armen Ländern mit schlechter medizinischer Versorgung, bis zu einer Viertelmillion Neuansteckungen. Am häufigsten tritt diese Krankheit noch in Indien, einigen afrikanischen Ländern und in Brasilien auf.
Bis etwa 1950, solange Antibiotika noch nicht breit angewandt wurde, verbannte man Aussätzige an Orte, wo sie keine Gefahr für die „gesunde" Bevölkerung darstellten, so etwa auf Inseln. Auf den Philippinen war das die Insel Culion, wo ab Beginn des 20. Jahrhunderts mehrere Tausend von Leprakranken wider Willen angesiedelt wurden. Für diese Menschen wurde von 1913 bis 1930 eine spezielle Währung als Münzen ausgegeben. Der 2. Weltkrieg schnitt jedoch der Insel den regelmässigen Nachschub ab, sodass das lokale „Bureau of Health, Culion Leper Colony" dazu übergehen musste, eigene Notgeldnoten zu drucken. Damit sie in den feuchten klimatischen Verhältnissen länger im Umlauf bleiben sollten, wurden die Noten in Paraffinöl getaucht. In einer ersten Tranche entstanden Scheine zu 50 Centavos, 1 und 5 Pesos, später auch noch die Nominale zu 1, 5 und 20 Centavos, zu unterscheiden durch die zusätzlichen Aufdrucke „Issued by Authoroty oft he PRESIDENT OF THE PHILIPPINES". Im Dez. 1941 hatte jedoch Japan begonnen, die Philippinen von Insel zu Insel einzunehmen. Als sie Culion wenige Monate später erreichten, wurde der Umlauf des Notgeldes verboten.