Watch List notes:

SAMMLUNG RÖMISCHE REPUBLIK
RÖMISCHE KAISERZEIT

Glycerius, 473 - 474 n. Chr. Solidus (4,52g). Mzst. Ravenna. Vs.: D N GLYCERI-VS F P AVG, drapierte Panzerbüste mit Rosettendiadem n. r. Rs.: VICTORI-A AVGG / R-V / COMOB, Kaiser mit Kreuzzepter u. Victoriola setzt rechten Fuß auf Schemel. RIC 3107; Depeyrot 33/1; Ranieri, Ravenna .

RRR! Gold! Kratzer, Druckstellen am Rand, fast vz
In der letzten Phase des Weströmischen Reiches wurde es Brauch, dass der Magister Militum die Kaiser ernannte. So übergab der Germane Ricimer († 472 n. Chr.) den Purpur an Libius Severus (461 - 465 n. Chr.), Anthemius (467 - 472 n. Chr.) und Olybrius (472 n. Chr.). Nach dem Tod des letzteren setzte diese Tradition Ricimers Neffe, der Burgunder Gundobad († 516 n. Chr.), fort, indem er am 5. März 473 n. Chr. den bisherigen Comes Domesticorum Glycerius zum Herrscher berief. Dieser wurde jedoch nicht von Ostrom anerkannt. In der Folge sandte der oströmische Kaiser Leo I. (457 - 474 n. Chr.) seinen Schwiegersohn Iulius Nepos, der Magister Militum Dalmatiae war, mit einem Heer nach Italien, wo er im Juni 474 n. Chr. landete. Glycerius erkannte seine Unterlegenheit und ergab sich bereits in Ostia, dem Ort der Landung, dem Iulius Nepos, der sich kurz darauf am 24. Juni in Rom zum letzten von Ostrom anerkannten Augustus ausrufen ließ. Glycerius wurde nun Bischof von Salona in Dalamtien, wo ihn Iulius Nepos kontrollieren konnte. Doch schon 475 n. Chr. wurde Nepos vom neuen Magister Militum Orestes († 476 n. Chr.) vertrieben, der seinen Sohn Romulus Augustulus zum Kaiser (475 - 476 n. Chr.) ernannte. Mit dessen Absetzung durch Odoaker 476 n. Chr. endet die Linie der weströmischen Kaiser. Iulius Nepos hingegen flüchtete nach Salona, das er noch bis 480 n. Chr. gegen Odoaker halten konnte. Als er dann ermordet wurde, soll Glycerius oströmischen Gerüchten zufolge in die Sache verwickelt gewesen sein. Das ist die letzte Information, die man von Glycerius hat. Fortan verschwindet seine Gestalt im Nebel der Geschichte.