VERSCHLÜSSE. Verschluss eines Theriak-Gefäßes (Dosendeckel). Blei, Ø 4,0 cm. Im Zentrum des Verschlusses antikisierendes Kaiserbüste mit Lorbeerkranz rechts, davor im Feld kleiner Markuslöwe (?). Umlaufende Inschrift TERIACA•F•ALLA•TESTA•DORO•IN•VENET. Darum herum viergeteiltes Blütenkranz. 16.-17 Jh. Vgl. Jacquier 28 (2001), 1217. U. Klein, Von Paradies zu Paradies: Theriak und Theriak- apseln in: Schweizer Münzblätter 218 (2005), S. 35-42, Abb. 3, 9, 11 & 13.
Theriak war ein im Mittelalter und später sehr beliebtes und kostbares Heilmittel, das aus über 80 Zutaten zusammen-gestellt wurde. Das Rezept ging ursprünglich auf Neros Leibarzt Andromachus (um 60 n. Chr.) zurück und beinhaltete getrocknete pflanzliche Drogen und Gewürze wie Baldrian und Opium, ferner auch Schlangenfleisch und Vitriol. Besonders bekannt und gefragt war der "Goldene Theriak" aus Venetien, der sich in dem zu diesem Verschluß gehörigen Gefäß der Apotheke "Alla Testa d'Oro" in Venedig befunden haben dürfte. Venedig war übrigens der bekannteste Herstellungsort von Theriak, der von da aus in alle Welt exportiert wurde.
Estimation: € 250