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Westfälische Auktionsgesellschaft
Auction 79  12-13 Sep 2017
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Lot 3313

Estimate: 20 000 EUR
Price realized: 20 000 EUR
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Haus Habsburg
Haus Habsburg

Karl V. 1519-1556. Goldgulden o.J. (1519), St. Veit (?). KAROLV ARCH - DVX AVSTRI Stehender gekrönter Erzherzog in Rüstung und mit Mantel von vorn, in der Rechten hält er ein Kugelzepter / +MONET NOVA AVREA COMITI TIROL Reichverziertes Blumenkreuz, in den Winkeln die vier Wappen von Österreich, Habsburg, Burgund und Kärnten. Moser/Tursky 88, Enzenberg 1 ('nur 4 Stücke bekannt'), Schulten 4494, Slg. Vogel -, Slg. Seif -, Friedberg -.
Von größter Seltenheit. Prägeschwäche, sehr schön

Die Prägung muss in der Zeit nach dem Tod Maximilians im Januar 1519 und der Kaiserwahl Karls am 28. Juni 1519 erfolgt sein. Die Kosten der Kaiserwahl waren enorm, die für den Stimmenkauf ebenso wie die Kosten für die Ausrichtung der Wahl. Von 600.000 Goldgulden mussten allein 415.000 in Tiroler Silber gezahlt werden, verpfändet zumeist an süddeutsche Handelsgesellschaften, allen voran den Fuggern als Hauptkreditgebern. Dadurch stand der Münze in Hall kein Material zur Verfügung und die Prägung kam zu fast völligem Stillstand. Die alte Zuweisung an die Münzstätte Hall ist daher nicht mehr tragbar, zumal auf der Rückseite das Tiroler Wappen fehlt, welches sich auf den Goldgulden Maximilians regelmäßig findet. Dagegen spricht das Kärntner Wappen auf der Rückseite für eine Prägung in der Münzstätte St. Veit. Karls Interessen lagen in Spanien, die Geschäfte in Österreich überließ er seinem Bruder Ferdinand, der aber ebenfalls keine Möglichkeit zur Wiederaufnahme der Münzprägung in Tirol sah. Die Verschuldung hatte ein solches Ausmaß erreicht, dass es 1522 nicht möglich war, 6 Mark Silber aufzubringen, um silberne Rechenpfennige prägen zu lassen, um sie nach altem Brauch an verdiente Beamte zu überreichen (Moser/Tursky Seite 49/50). Die besondere Situation erklärt die außerordentliche Seltenheit dieses Goldguldens.
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